X. Alter

Die Lebensqualität in Kufstein soll über alle Generationen bis ins hohe Alter für die Menschen aufrechterhalten werden. Neben den bestehenden Altenwohnheimen ist ein Altenwohnheim im Ortsteil Sparchen vorgesehen, sodass die ansässige Bevölkerung in ihrem angestammten Ortsteil bleiben kann. Im Rahmen des Ideenwettbewerbes mit den Neuen Heimat wurde dies in Sparchen bereits eingeplant.

Darüber hinaus sind vor allem alternative Pflege- und Betreuungsformen zu intensivieren, wie etwa betreutes Wohnen, altersgerechte Wohnungen mit verschiedenen Stufen der Betreuung, günstige Kleinwohnungen für alte Menschen, die damit ihre großen Wohnungen für Jungfamilien freigeben können, zu verfolgende Ansätze. Auch das ist im Konzept für Sparchen schon mit der Neuen Heimat besprochen und Teil der Umsetzungsstrategie beim weitgehenden Neubau der Südtiroler Siedlung.

Wir führen aktuell ExpertInnengespräche über neue Pflegekonzepte, die die individuelle Situation jedes einzelnen Menschen im Alter wesentlich stärker berücksichtigen sollen und dabei die Leistungen der Altenwohnheime und des Sozialsprengels besser verknüpfen. Attraktive Wohnungen als echtes „Betreutes Wohnen“ sind ein Ausweg aus der sich anbahnenden Pflegekrise, die leider sowohl vom Land als auch von den meisten Medien erfolgreich ignoriert wird. Wir werden hier schon ab März die komplette Struktur der Pflege und Altenbetreuung in einem begleiteten Prozess mit Fachleuten unter Einbeziehung von heute schon älteren Menschen, aber auch jüngeren Menschen zur Gestaltung von deren hinkünftigen altersgerechten Betreuungsformen starten und dabei auch für das Personal attraktive und teils auch neue Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen. Wir haben das sogenannte Völser-Modell dabei als vorbildliche Lösung im Sinn, welches jedem Menschen die auf ihn zugeschnittene Lösung im Alter bietet, dies sowohl innerhalb als auch außerhalb der stationären Pflege. Ausbau der Tagespflege, Übergangspflege und Wohnen in bester Lage mit fachlich bester Versorgung gehören zu diesem Konzept auch dazu.

Unsere Vizebürgermeisterin Brigitta Klein wird das Thema weiter betreuen und nicht zulassen, dass gute Lösungen von der Bundes- und Landespolitik ignoriert werden.

Übrigens: In Kufstein gibt es nach wie vor genügend freie Pflegebetten, alle gegenteiligen gestreuten Gerüchte im Zusammenhang mit dem neuen Kindergarten in Zell sind völlig an den Haaren herbeigezogen! Uns fehlt, wie überall, das Personal und nicht die Räumlichkeiten, wie wahrheitswidrig propagiert wird.

Tatsache ist, dass wir in ganz Österreich (und nicht nur hier) in Zukunft deutlich zu wenig Pflegekräfte haben werden und dem eigentlich mit deutlichen Gehaltssteigerungen und sonstigen Attraktivierungen des Berufes entgegentreten müssten (z.B. Bezahlung der SchülerInnen während der Ausbildung), das aber aus unverständlichen Gründen an den entscheidenden Stellen im Land nicht einmal ansatzweise im notwendigen Ausmaß angedacht wird. Wir werden weiter dafür kämpfen, können uns aber nicht darauf verlassen, dass an anderer Stelle rasch etwas geschieht, da ja teilweise noch das Problem ignoriert wird. Unsere Konzepte werden aber auch dann funktionieren, wenn die „hohe Politik“ noch länger braucht, um das Problem anzugehen.

Ältere Menschen können noch sehr viel zu unserer Gemeinschaft beitragen! „Brain-Pool“ für junggebliebene PensionistInnen, Nutzung des reichen Erfahrungsschatzes, das sind die Stichworte dazu.Sie können Vortragende oder WegbegleiterInnen  für Menschen in schwierigen Situation“ sein, als „Kümmerer“ in der Stadt auftreten und an öffentlichen Straßen, Plätzen und Wegen Mängel erheben und für die Wiederherstellung sorgen. Dieser Wunsch wurde schon mehrfach an uns herangetragen, an uns soll es nicht scheitern!

Armut im Alter müssen wir bekämpfen! Das „Freiwilligen-Netzwerk“ bzw. die „Freiwilligenbörse“ soll dazu ausgebaut werden. Wer benötigt wann Hilfe, wie erfahre ich von RentnerInnen, die fast nichts zum Essen haben, oder wo die Kleidung, Bettwäsche, etc. fehlt oder Arbeiten wie ein verstopfter Abfluss etc. behoben werden müssten? Niemand soll an solchen Problemen scheitern. Wir haben einen Sozialfonds eingerichtet, der nur zu einem geringen Teil ausgeschöpft wird und unterstützen massiv den Sozialmarkt in Kufstein. Wir wollen hier das Bewusstsein schärfen und damit mehr Menschen helfen.

Eine „Fatschen-Ambulanz“ wurde bereits beim „Ärztetreffen“ angesprochen und soll nun mit dem Sozialsprengel umgesetzt werden. Niederschwellige Hilfe spart auch den ÄrztInnen überfüllte Wartezimmer und den Menschen viel Wartezeit und Aufwand.

Wir wollen weiterhin Ärztinnen und Ärzte fördern, die sich in Kufstein mit ihrer Ordination niederlassen, denn die ärztliche Versorgung ist ein wesentliches Qualitätsmerkmal einer Stadt. Wir haben zwar ein attraktives Bezirkskrankenhaus, wollen aber auch einen breit aufgestellten niedergelassenen Bereich. Leider können wir den Ausbildungsbereich nicht beeinflussen und die Tatsache, dass sehr viele AbsolventInnen eines Medizinstudiums in Österreich diesen Beruf als Arzt oder Ärztin gar nie ausüben.

Zufrieden Älter werden in Kufstein, noch mehr Tagesbetreuungsplätze für demenzkranke Personen, auch zur Entlastung ihrer Angehörigen und die Erstellung einer Broschüre – Wegweiser für ein zufriedenes Älterwerden in Kufstein-  hier können wir aus unserer Partnerstadt Frauenfeld ein dort erfolgreiches Modell übernehmen.

Für betagte Menschen sind Projekte wie die Rikscha-Fahrten, Gedächtnis- und Motorikpfad oder „bewegtes Frühstück“ (vereinbarter Treffpunkt und von dort gemeinsamer Spaziergang zum Brunch ins Cafe´oder zum Gasthof) sind ebenso wie ein regelmäßiger Seniorennachmittag der Gemeinde im Kulturquartier neue Ideen in diesem Bereich.

Die Befestigung der Hauptwege am Friedhof wurde oben schon erwähnt und auch die Schaffung eines Waldfriedhofes, den sich viele wünschen, werden wir umsetzen.

IX
Verkehr und Mobilität
XI
Bauen und Wohnen